Max und MoritzEine Bubengeschichte in Sieben Streichenvon Wilhelm Busch Erster Streich
Mit dem lieben Federvieh; Einesteils der Eier wegen, Welche diese Vögel legen, Zweitens: weil man dann und wann Einen Braten essen kann; Drittens aber nimmt man auch Ihre Federn zum Gebrauch In die Kissen und die Pfühle, Denn man liegt nicht gerne kühle. -
Seht, da ist die Witwe Bolte,
Und ein stolzer Hahn dabei. - Max und Moritz dachten nun: Was ist hier jetzt wohl zu tun? - -Ganz geschwinde, eins, zwei, drei, Schneiden sie sich Brot entzwei,
Wie ein kleiner Finger dick. Diese binden sie an Fäden, Übers Kreuz, ein Stück an jeden, Und verlegen sie genau In den Hof der guten Frau. Kaum hat dies der Hahn gesehen, Fängt er auch schon an zu krähen:
Tak, tak, tak! - da kommen sie.
Jedes ein Stück Brot hinunter;
Konnte keines recht von hinnen.
Reißen sie sich hin und her,
Ach herrje, herrjemine !
Dürren Ast des Baumes hangen. - -Und ihr Hals wird lang und länger, Ihr Gesang wird bang und bänger;
Und dann kommt der Tod herbei. -
Witwe Bolte in der Kammer
Ach, was war das für ein Graus !
All mein Hoffen, all mein Sehnen, Meines Lebens schönster Traum Hängt an diesem Apfelbaum! !"
Kriegt sie jetzt das Messer her; Nimmt die Toten von den Strängen, Daß sie so nicht länger hängen
Kehrt sie in ihr Haus zurück. -
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